Die Qualität von Glück

Das Gefühl von Glück ist ein Bedürfnis, welches im Leben eines jeden Menschen, ein Primärziel beschreibt, da man sich durch das Erreichen dieses Ziels, ein qualitativ hochwertiges Leben erwartet. Um diesen von Menschen angestrebten Ist Zustand zu erreichen, bedarf es der Untersuchung der verschiedenen Qualitäten von Glück und die Bewertung dieser im Bereich der Intensität und der Dauer.

Da Glück kein allgemein definierter Zustand ist, sondern stets von den tief liegenden Überzeugungen und der aktuellen Lebenssituation vom Individuum abhängt, gilt es diese verschiedenen Parameter zu untersuchen.

Im Allgemeinen betrachtet beschreiben Menschen dieses Gefühl aufgrund zweier unterschiedlicher Szenarien:

  1. Die Befriedigung von Bedürfnissen, welche Menschen als unbefriedigt erachten
  2. Das Erreichen von Zielen, welche durch Wertvorstellungen der jeweiligen Kultur vorgegeben werden

Vorweg gilt es festzuhalten, dass beide vorher genannten Szenarien, kein dauerhaftes Glück beschreiben und stets nur als zeitlich limitiert zu betrachten ist. Die jeweilige Qualität dieses Gefühls steht in einer ständigen Relation mit der erlernten Wertevorstellung und der aktuellen Ist Situation von Menschen.

Um dieses Gefühl exakter zu beschreiben gilt es Kenntnis von den jeweiligen Aktivierungsformen des emotionalen Bereiches von Menschen zu haben. Glück beschreibt stets ein zeitlich begrenztes Aktivieren des freudvollen emotionalem Zentrums der jeweiligen Person, in der kein Gedanke, keine Bedürftigkeit und keine andere Zielerreichung in diesem Moment aktiv bewusst wahrnehmbar ist. Solche Momente kann man auch als bewusstes oder unbewusstes Erleben des gegenwärtigen Moments beschreiben mit gleichzeitiger Aktivierung des positiven Emotional Zentrums. Solche Zustände können jedoch, durch das ständige Wunschverhalten der Individuen und der Aktivierung des Verstandes, durch Gedanken und die Verarbeitung von Sinneseindrücken, nicht dauerhaft umgesetzt werden. Diese Feststellung gilt jedoch nur so lange, bis der Mensch gelernt hat, sein antrainiertes Selbstbild zu neutralisieren.

Definition von Glück nach Vertnik

„Ein zeitlich limitiertes Verweilen im gegenwärtigen Moment mit der gleichzeitigen Aktivierung des freudvollen Zentrums im Gehirn.“

Dies kann jedoch nur geschehen, wenn im Vorfeld des jeweiligen gegenwärtigen Moments bereits ein Informationsgehalt von freudvollen Assoziationen im Unterbewusstsein des Menschen gespeichert sind. Allgemein betrachtet sind bei jedem Menschen solche Assoziationen vorhanden, jedoch nicht mehr bewusst durch den Verstand beschreibbar.

Die Qualitäten von Glück

Um eine exakte Unterteilung der Qualität dieses Zustandes vornehmen zu können, bedarf es eine Definition der jeweiligen Lebensumstände von Personen. Hierzu unterteilt man diese aufgrund der jeweiligen Bedürfnisse von Menschen, welche mit dem Wunsch nach einer Verbesserung der jeweiligen Situation einhergehen.

  • Physiologische Bedürfnisse
  • Sicherheitsbedürfnisse
  • Emotionale Bedürfnisse
  • Kulturelle Bedürfnisse
  • Erfolgsbedürfnisse
  • Wachstumsbedürfnisse
  • Beitragsbedürfnisse
  • Bewusstseinsbedürfnisse

Physiologische Bedürfnisse:

Dieser Bereich beschreibt die Grundbedürfnisse von Menschen, welche über allen anderen Bedürfnissen stehen und nur in Ausnahmesituationen als nicht primär betrachtet werden. Physiologische Bedürfnisse kann man auch als Existenzbedürfnisse betiteln, welche die grundlegenden Lebensbedingungen eines Individuums beschreiben. Nahrung, Kleidung, ein Dach über den Kopf sind die grundlegenden Bedingungen, welche Menschen in ihrem Leben benötigen. In den Industrieländern werden diese Grundbedürfnisse kaum mehr beachtet, da Menschen in diesen Ländern in Wohlstand leben und dadurch die Qualität des Glücksgefühls kaum mehr eine Intensität erreicht, als in Ländern in denen Hungersnöte, Wasserknappheit, Wohnungsnot und dergleichen herrscht. Für Menschen, welche jedoch weltweit durch diese knappen Güter eine maßgebende Beeinträchtigung in ihren Leben verspüren, stellt der Erhalt dieser Güter einen großen Indikator für das Gefühl von Glück. Wenn man Hunger hat und man durch eigene Anstrengung zu einer vollen Mahlzeit kommt, wird das Gefühl des Glücks kurzfristig aktiviert sein. Dasselbe wird sich in verminderter Form einstellen, wenn man durch Mitmenschen die Befriedigung dieses unerfüllten Bedürfnisses, erlebt. Die Anzahl der Menschen, die sich in solchen Lebenssituation weltweit befinden sind in Millionenhöhe und dementsprechend gilt es, einen Beitrag für diese Betroffenen zu leisten. Das Gefühl von Glück entsteht, wenn ein physiologisches Bedürfnis befriedigt wird. (z.B Nahrung)

Sicherheitsbedürfnisse

Der innere Drang nach Sicherheit ist bei den meisten Menschen sehr stark ausgeprägt und hierbei ist nicht immer die jeweilige Lebenssituation entscheidend, sondern auch die von außen antrainierten Erfahrungswerten von Menschen, wie sie in das Gefühl der Sicherheit kommen. Grundlegend beschreibt die Sicherheit Rahmenbedingungen, die präsent sein sollten, ganz gleich in welchem Lebensbereich, um eine scheinbare Sicherheit zu erleben. Diese zumeist fiktive Sicherheit kann man jedoch nicht generalisieren, da die Art und Weise zur Erreichung dieser, von zahlreichen Faktoren im Erleben des Individuums abhängt.

Das Gefühl von Glück entsteht, wenn man nach einer längeren Zeit der Unsicherheit durch externe Einflussfaktoren wieder in das persönliche Gefühl der Sicherheit kommt.

Emotionale Bedürfnisse:

Lange Zeit wurden Menschen stets nur auf die beiden ersten Formen der Bedürfnisse reduziert und die Qualität der emotionalen Bedürfnisse außer Acht gelassen. Man kann jedoch niemals die Gesamtheit von emotional gesteuerten Reaktionen, ohne die Kenntnis der emotionalen Grundbedürfnisse bewerten. Das Erreichen dieser Bedürfnisse ist je nach Lebensbedingungen und Lebensabschnitten bei jedem Menschen unterschiedlich ausgeprägt und dennoch weltweit vorhanden. Zur Differenzierung dieser Grundbedürfnisse bedarf es der Kenntnis von emotionsgesteuerten Ausdrucksformen, welche im Leben eines jeden Menschen Freude oder Leid für sich und seine Mitmenschen mit sich bringen können. Der Drang nach Wertschätzung, Liebe, Respekt, Anerkennung, Lebendigkeit, Bedeutung, Abwechslung und Abenteuer ist als tertiäres Ziel zu betrachten und in Industrieländern weitaus stärker ausgeprägt als in „ärmeren Regionen“ dieser Erde.

Glück entsteht, wenn Menschen die Bedürfnisse von Liebe, Bedeutung und Lebendigkeit durch Eindrücke von außen wahrnehmen.

Kulturelle Bedürfnisse:

Eine jede Kultur hat für sich Strukturen entwickelt, welche Menschen bereits in der Kindheit als primäre Bedürfnisse mitgegeben wurden. Hierbei ist der Glaube, die Art und Weise zu leben, die Wertvorstellungen von der jeweiligen Kultur unterschiedlich zu betrachten. Eine Gesamtheit der Regeln kann dadurch global nicht erstellt werden.

Glück entsteht, wenn man durch Verhaltensweisen den kulturellen Erfordernissen entspricht.

Erfolgsbedürfnisse:

Im Bereich der Erfolgsbedürfnisse besteht ein kausaler Zusammenhang mit den kulturellen Bedürfnissen verschiedener Länder, Nationen und Glaubensrichtungen. Die Befriedigung von Erfolgsbedürfnissen basiert auf die in den jeweils gängigen Erfolgsattributen gezeichneten Wunschvorstellungen der jeweiligen Kultur. Somit kann in einem Land das Erbauen eines Eigenheims und die Position in einem Unternehmen als Erfolg betrachtet werden, jedoch wiederum in einem anderen Land als zu materiell angesehen.

Glück entsteht, wenn Menschen die Vorgaben des Erfolges in der jeweiligen Kultur erleben.

Wachstumsbedürfnisse:

Jeder Mensch strebt nach innerem Wachstum und Sinn in seinem Leben. Dieses Bedürfnis wird jedoch erst dann aktiviert, wenn die vorher genannten Bedürfnisse als befriedigt gelten. Ohne einer Neutralisierung der emotionalen Grundbedürfnisse, der Sicherheit, der Lebendigkeit, der Bedeutung und der Liebe kann kein dauerhaftes Bedürfnis nach Wachstum im Individuum vorhanden sein, lediglich temporäre Epochen. Die Sinnfindung und das tägliche innere Wachstum, führt bei nicht Aktivierung, zu unbefriedigten Gefühlszuständen, welche oft als Traurigkeit betitelt wird.

Beitragsbedürfnisse

Jeder Mensch, ganz gleich, ob dieser es für sich selbst wahrhaben möchte oder nicht, braucht positive soziale Kontakte. Dies stellt keine undefinierte These dar, sondern vielmehr ein Faktum, welches das menschliche Gehirn benötigt um sich entsprechend zu entwickeln. Empathie, Selbstlosigkeit, Mitgefühl, etc. lenken den Fokus vom persönlichen Ego ab, dementsprechend auch von den persönlichen Problemen, und aktivieren einen intensiven positiven Fokus im Individuum, welcher wiederum in einer verbesserten Wahrnehmung der subjektiven Wahrnehmung der Realität mündet.

Bewusstseinsbedürfnisse

Der Mensch muss sich seiner selbst bewusst sein, ein reales Selbstbild entwickelt haben, um ein dauerhaftes Glücksgefühl empfinden zu können. Dieses Bewusstsein kann jedoch nicht durch kognitive Wahrnehmung aktiviert werden, da Denkfehler und Heuristiken stets das wahre Menschenbild sabotieren. Weiters gilt die Affektlogik zu berücksichtigen, welche durch intuitives Denken einen Kreislauf der eigenen Wahrheit veranlasst und kein bewusstes Herstellen eines tatsächlichen Selbstbildes stattfinden kann. Aus diesen Gründen gilt es einen Bewusstseinszustand einzunehmen, welcher durch die Neutralisierung des persönlichen psychologischen Musters, ihres Egos stattfindet, um erlernte kognitive und emotionale Effekte zu vermeiden, welche lediglich als Confirmation Bias (Bestätigungsfehler der eigenen Wirklichkeit) wirkt.

Wie funktioniert nun Glück?

Dies kann nicht pauschal beurteilt werden, da entsprechend oben genannter Punkte, eine Differenzierung von Menschen zu erfolgen hat. Je nachdem, welche Bedürfnisse als nicht positiv aktiviert gelten, sind entsprechende Maßnahmen zu veranlassen.

Eines kann jedoch grundlegend definiert werden. Glück ist kein temporärer Zustand, welcher vorhanden ist oder eben nicht, sondern vielmehr eine innere Ressource, welche internalisiert werden kann. Man könnte Glück als Metapher beschreiben:

Wenn Menschen ihren Körper trainieren, wird durch die Aktivierung der entsprechenden Muskelfasern eine Zunahme von Kraft, Ausdauer, etc. erzeugt. Wenn dies eine gewisse Zeit lang erfolgt, werden vermehrt aktive Muskelfasern im Körper gebildet, welche in Alltagssituationen eine verbesserte Leistung erbringen können. Auch wenn diese Fasern eine Zeitlang nicht aktiv trainiert werden, bleiben diese vorhanden und reduzieren sich erst nach längerer Zeit. Durch eine Aktivierung werden jedoch sehr schnell diese Muskelfasern sich wieder an ihre Aufgabe erinnern. (Muskelgedächtnis)

Ähnlich verhält es sich mit ihrem Glücksgefühl. Wenn sie in einem Zeitrahmen von etwa 6 Wochen täglich ihren „Glücksmuskel“ trainieren, wird dieser als Ressource in ihnen aktiviert bleiben und dementsprechend ihrer selektiven Wahrnehmung eine verbesserte Realität, welche sie als Glücksgefühl wahrnehmen initiieren.

Wenn sie ihr Glück stets von der Befriedigung differenter Bedürfnisse abhängig machen, werden sie niemals dauerhaft glücklich sein. Es geht vielmehr darum, in ihnen einen „Glücksmuskel“ zu aktivieren, welcher ihnen das Gefühl von Glück geben wird.

Tipps für ein glückliches Leben

Um ein dauerhaftes Gefühl von Glück, einer positiven Grundstimmung gegenüber dem Leben und seinen Herausforderungen zu haben, bedarf es einer Internalisierung oben genannter Aspekte, entsprechend ihrer aktuellen Lebenssituation. Lediglich herkömmliche Methode anzuwenden, welche sich in Dankbarkeit, positiven Denken, etc. subsumieren wird nicht den gewünschten Erfolg bringen können, da ihr Unterbewusstsein, ihre erlernten Glaubenssätze, ihre Art und Weise der Bedürfnisbefriedigung, nicht nur auf kognitiver Ebene richtig aktiviert werden müssen. Wenn sie sich dafür interessieren, einen dauerhaften positiven Fokus und dementsprechende Glücksgefühle in ihrem Leben zu wissen, dann melden sie sich unter info@wolframvertnik.at oder unter 0043/(0)3512/72156.

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